Linksseitige Stimmlippenlähmung, idiopathisch.
Eines Montagmorgens im September machte meine Stimme nicht mehr das, was sie sollte. Mal setzte sie aus, mal klang schrill, mal klang sie rau und insgesamt war sie nicht so richtig steuerbar. Dann wurde sie noch schwächer, verhallte im Hauch, besonders wenn Umgebungsgeräusche auftraten oder bei Zusammenkünften mit mehreren Personen. Gespräche wurden zu einem anstrengenden Hürdenlauf. Die mühevoll herausgebrachten Töne klangen total hoch und hatten nichts mit meiner ursprünglichen Stimme gemeinsam. Ich, das war eine Andere.
Zehn Tage später diagnostizierte meine HNO-Ärztin eine linksseitige Stimmlippenlähmung. Ein Krankheitsbild, das ich bis dahin nicht kannte. Obwohl mir die verordneten Übungsstunden bei einer Logopädin halfen, mein Sprechen positiv zu beeinflussen, blieben die Ergebnisse bescheiden. Von der Außenwelt wurde ich fortan als eine erschöpfte Frau wahrgenommen, die es zu schonen galt. Dabei bin ich mit meinen 46 Jahren top fit und stehe mitten im Leben.
Durch Recherchen im Internet bin ich auf das Medical Voice Center aufmerksam geworden. Auf der sehr übersichtlichen und gut gestalteten Website konnte ich mich erstmals umfassend über mein Krankheitsbild und die Möglichkeiten einer Verbesserung informieren. Als mir nach drei Monaten des Abwartens auch meine HNO-Ärztin empfahl, mich an Prof. Hess und sein Team zu wenden, habe ich den Schritt gewagt und Kontakt aufgenommen. Bereits einige Tage später erhielt ich einen ersten Termin. Die überaus freundliche und ruhige Atmosphäre in der Praxis, verbunden mit der enormen Bandbreite an Untersuchungen, übertraf alles mir bisher Bekannte. Ich fühlte mich ernst genommen und in kompetenten Händen. Prof. Hess hat mir mein Krankheitsbild ausführlich erklärt und mir die Lähmung auch am Monitor gezeigt. Anschließend besprachen wir die Möglichkeiten einer Behandlung. Wir haben uns für eine Stimmlippen-Unterfütterung in Vollnarkose, zunächst mit einem resorbierbaren Material als „Probefahrt“ entschieden.
Nur wenige Wochen später erfolgte die Operation. Prof. Hess und das Anästhesie-Team waren richtig nett und gut gelaunt. Ich fühlte mich in guten Händen. Die Nachuntersuchung direkt im Anschluss bei Frau Dr. Fleischer verlief ebenfalls sehr gut. Meine Stimme war sofort viel kraftvoller und tiefer als zuvor. Obwohl sie sich zu diesem Zeitpunkt noch sehr rau und brüchig anhörte, konnte ich sie direkt mit meiner Person in Einklang bringen. Auch die Leichtigkeit zu sprechen, war wieder da. Heute kann ich wieder Vokale sauber aussprechen, der Käseverkäufer hört mich, gesellige Abende mit Freunden machen wieder Spaß und auch in meinem Job kann ich wieder Führungen geben und Vorträge planen. Und das Wichtigste: ich kann mich mit meiner Stimme wieder identifizieren. Ein unbeschreibliches Gefühl des Glücks!
Mein großer Dank geht an Prof. Hess und Frau Dr. Fleischer sowie an das Anästhesie-Team des UK in Eppendorf.
Patrycja aus Bremen