Intubationsstimmstörung

Intubationstrauma, Intubationsschaden

Intubationsstimmstörung – Was ist das?

Eine Intubationsstimmstörung (Intubationstrauma) ist eine Verletzung der Stimmlippen durch einen Tubus bei einer Vollnarkose. Überall auf der Welt erhalten täglich tausende Menschen eine Vollnarkose. Wenn man eine Vollnarkose durchführt, muss man die Atemwege sichern. Das bedeutet für die Narkoseärzte, dass sie einen Schlauch vom Mund über den Rachen und Kehlkopf bis in die Luftröhre hineinlegen. Wenn dieser Schlauch eingeführt wird, kann es zu Verletzungen kommen.

Prof. Hess erklärt wie es zu einem Intubationstrauma kommt und was man dagegen tun kann.

Postoperative Stimmstörung

Intubationstrauma ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Verletzung  der Stimmlippen, als direkte Folge der Intubation. Die Stimme wird heiser, brüchig oder ist manchmal sogar ganz weg.
Diese Verletzungen können Schwellungen, einfache Entzündungen, Einblutungen bis hin zu Gewebeschädensein oder, als eine mögliche Spätfolge nach einer Langzeitintubation, die Entwicklung von Knötchen, Narben oder Intubationsgranulomen. Intubationsgranulome erreichen erst mehrere Wochen nach der Extubation ihre störende Größe.

Bei Frauen treten Intubationsgranulome häufiger auf – diese sind nach einer Vollnarkose mit Intubation auftretende Verdickungen ebenfalls am Processus vocalis, die einem Kontaktgranulom sehr ähneln. Hier spielt vermutlich der bei Frauen sehr viel kleinere Kehlkopf eine Rolle, der bei relativ größerem Durchmesser der routinemäßig gewählten Beatmungsschläuche (Endotrachealtuben) dann einem größeren Druck durch den Tubus während einer Narkose ausgesetzt ist.

Verletzungen an der Stimmlippe durch eine Intubation
Intubationsstimmstörung

Ebenfalls auftreten kann eine narbige Verwachsung in der hinteren Kommissur, ein unvollständiger Stimmlippenschluss (Seitwärtsdrängen der Stimmlippen durch den Tubus und Vernarbung des Epithels) oder eine Trachealstenose (Schädigung der Trachealschleimhaut infolge Scheuerbewegungen des Tubus, druckbedingte Minderdurchblutung durch den Cuff).