Spasmodische Dysphonie – was ist das?
Die Spasmodische Dysphonie (auch Sprechkrampf) genannt, ist eine neurologische Erkrankung und gehört zu den fokalen Muskeldystonien. Beim Sprechen kommt es zu einer krampfartigen Anspannung der Muskeln, die an der Stimmgebung beteiligt sind. Dies führt zu einer ganz typischen Veränderung des Stimmklanges.
Als Ursache wird eine Störung der Regulation der unbewussten Motorik im zentralen Nervensystem angesehen. Diese führt dazu, dass die Nerven, die die Stimmlippenbewegungen steuern, zu stark erregt werden und die entsprechende Muskelbewegung mit zu großer Kraft erfolgt. Es können die Nerven und Muskeln betroffen sein, die den Stimmlippenschluss (sog. Adduktor-Typ) herbeiführen oder die Nerven und Muskeln, die die Stimmlippenöffnung (sog. Abduktor-Typ) herbeiführen. Die Unterscheidung zwischen den beiden Typen erfolgt durch die Beurteilung des Stimmklanges. Außerdem gibt es auch Mischformen vom Adduktor-Abduktor-Typ.
Beim Adduktor-Typ, dem häufigsten Typ, klingt die Stimme durch die zu starke und immer wieder einschießende Adduktion (Schließungsbewegung) der Stimmlippen sehr stark gepresst, beim Abduktor-Typ hingegen eher abgehackt und behaucht, da die Stimmgebung durch immer wieder einschießende Abduktionsbewegungen (Öffnungsbewegung) unterbrochen wird. Früher wurde diese Erkrankung als psychogene Stimmstörung verkannt, und auch heute vergehen bei vielen Patienten Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Eine Stimmtherapie bringt nach unserer Erfahrung meistens keine ausreichende Besserung.