Die Stimme im Alter ist, wie vieles andere auch, häufig nicht mehr so kraftvoll und leistungsstark.
Häufig kommen Patienten zu uns, die ihr Leben lang keine Stimmprobleme hatten und nun, im fortgeschrittenen Alter, plötzlich unter Symptomen wie Heiserkeit oder Sprechanstrengung leiden. So kann es passieren, dass die Stimme schneller ermüdet, bei Belastung wegbricht, belegt, behaucht, zittrig oder sogar krächzend und schrill klingt. Wer einmal einen derartigen Qualitätsverlust der Stimme erlebt hat, stellt rasch fest, wie stark die Teilhabe am sozialen Leben von unserem wichtigsten Kommunikationsorgan abhängt.
Ähnlich wie die Altersschwerhörigkeit sehen die Krankenkassen in dieser Entwicklung eine behandlungswürdige medizinische Indikation, die bei fachärztlicher Verordnung auch übernommen wird. Jedem kann geholfen werden – und sei es nur mit einem kleinen bisschen mehr an Lebensgefühl.
Bei der sogenannten Altersstimme sind die Stimmlippen dünner und haben wenig Volumen. Deshalb legen sie sich bei der Stimmgebung nicht mit ausreichend großem Druck aneinander und es kommt zu einer Stimmveränderung mit Heiserkeit, Stimmanstrengung und häufig erhöhter Sprechstimmlage. Im englischen wird das Vocal Fold Bowing genannt.
Der natürliche Alterungsprozess betrifft jedes Gewebe, so auch die Stimmlippen. Das führt dazu, dass sich die Stimme im Alter verändert. In der Jugend kraftvoll und klar, verliert sie im Alter bei manchen Menschen ihre Klangqualität. Weibliche Stimme werden tiefer, männliche höher. Durch den Veränderungsprozess kommt es zu einer Abnahme an Muskelmasse der Stimmlippen (‚Stimmlippenatrophie) und die Stimmlippen werden dünner.