Beginnen Sie den Tag mit sanftem, genüsslichem Summen auf /mmm/. Lassen Sie lockere Kaubewegungen einfließen, um Zunge, Kiefer, Lippen und Wangen auf das Sprechen vorzubereiten.
Wo und wann immer Sie können, gähnen und strecken Sie sich herzhaft und nehmen Sie weich Ihre Stimme dazu. Durch das Gähnen und Strecken wird die Anspannung im ganzen Körper gelöst.
Bringen Sie die Lippen in eine leichte „Kussmund“-Stellung und schicken Sie dann gleichmäßig Luft durch die sanft aufeinander gelegten Lippen: es klingt wie ein lockeres Pferdeschnauben. Sollte Ihnen diese Übung zur Tonisierung der Lippen nicht gleich gelingen, können die Zeigefinger links und rechts der Mundwinkel unterstützen. Nehmen Sie dann den Klang dazu und gleiten leicht in der Tonlage hin und her – es klingt, wie wenn kleine Kinder Autogeräusche imitieren.
Beginnen Sie ein /moo/ in einer Ihnen bequemen Tonlage und ziehen Sie das /o/ langsam und locker in eine höhere Tonlage, vielleicht sogar aus der Brust- in die Kopfstimme. Lassen Sie den Atem neu einströmen und ziehen dann diesen hohen Ton aus der Höhe wieder in eine bequeme, tiefe Tonlage. Durch diese Übung dehnen und entspannen Sie die Stimmlippen.
In unserem Video finden Sie Übungen mit einem Strohhalm, die Sie leicht Zuhause nachmachen können. Und eine Übungsanleitung gibt es auch als PDF.
Beim Sport selbstverständlich, beim Sprechen deutlich unterschätzt: Auf- (und AB-!)wärmen der Stimme, so genanntes Warm-up und Cool-down, bereiten Muskulatur und Schleimhaut auf eine bevorstehende Anstrengung vor. Oft reichen wenige Minuten, um dadurch die Stimme „in Gang“ zu bekommen bzw. das System nach verstärkter Beanspruchung wieder auf ein moderates Spannungsverhältnis zu bringen.
Manche Speisen haben Einfluss auf die Zusammensetzung des Speichels bzw. des Magensaftes. Kommt es zu Austrocknung, Verschleimung oder Reflux, kann dieses zu vermehrtem Räuspern oder Husten sowie Schleimhautreizung und somit zu Stimmbeschwerden führen.
Ausreichendes Trinken bewirkt ein besseres Schwingungsverhalten der Stimmlippen, Sie wirken somit einem heiseren Stimmklang entgegen. Trinken Sie vorzugsweise Wasser, Früchte- oder Kräutertee. Vorsicht: Milch wirkt häufig verschleimend. Beobachten Sie Ihre individuelle Reaktion auf bestimmte Inhaltsstoffe, jeder reagiert anders.
Der Körper als „Instrument“ der Stimme braucht eine möglichst ausgewogene Spannung, um optimal zu funktionieren. Tägliche Bewegung und bestimmte Körpertechniken (Yoga, Feldenkrais,…) helfen, Verspannungen und Haltungsschäden entgegen zu wirken. Besonders wichtig: Nacken aufrichten, Brustbein stolz!
In einem vollen Restaurant verspüren viele Menschen bereits nach kurzem Gespräch Sprechanstrengung oder gar eine Veränderung der Stimmqualität. Ohne es zu merken, sprechen wir viel lauter, die gewohnten Sprechmechanismen werden verändert und dieses geht häufig mit einer Erhöhung der Stimmlage einher. Diese Mehrfachbelastung quittiert der Kehlkopf mit Missempfindungen. Versuchen Sie nicht, gegen Lärm anzureden. Wenn es zu laut ist, warten Sie lieber bis es wieder leiser wird. Schalten Sie auch weniger auffällige Lärmquellen aus: das Radio im Hintergrund beim Telefonat, die laufende Waschmaschine beim gemeinsamen Mittagessen.
Versuchen Sie, Räuspern zu vermeiden. Beim Räuspern prallen die Stimmlippen mit Wucht aufeinander und verschieben sich gegenseitig. Häufiges räuspern kann die Schleimhaut der Stimmlippen schädigen und zur Verspannung der umliegenden Muskulatur beitragen.
Auch wenn es zu Beginn schwerfällt: halten Sie den Räusperzwang aus – es wird immer einfacher. Anstatt zu räuspern, trinken Sie lieber einen kleinen Schluck Wasser oder nutzen Sie folgende Technik: Atmen Sie einmal kurz, schnell und stark durch den Mund aus, der Impuls kommt dabei aus dem Bauch. Der Kiefer ist geöffnet, die Haltung aufrecht, drücken Sie nicht mit dem Nacken nach.
Wenn sich die Erkältung auf die Stimme setzt und Sie merken, dass eine Kehlkopfentzündung droht, versuchen Sie das Reden bis zur Stimmbesserung weitgehend einzustellen. Sollten Sie flüstern, tun Sie dieses nur ohne Druck, sanft und leise. Kräftiges, druckvolles, im Hals gepresstes Flüstern schädigt die Stimmbänder.
Versuchen Sie, vor einem wichtigen Sprechereignis keine scharfen Lebensmittel zu essen, wenn Sie den Eindruck haben, Ihre Stimme reagiert auf Schärfe. Auch Milchprodukte, Nüsse und Rotwein sollten dann vermieden werden, da diese Produkte die Schleimbildung fördern.
Wir wissen es alle: Zigaretten und andere Rauchwaren gehören zu den schädlichsten von außen einwirkenden Faktoren für die Stimme. Auch harter Alkohol wirkt in hoher Dosierung negativ auf die zarte Schleimhaut der Stimmlippen ein.
Vermeiden Sie wenn möglich staubige, trockene, beheizte, ungelüftete oder verrauchte Räume.
Mentholfreie und/oder ungesüßte Bonbons können Hustenreiz mindern und die Schleimhäute beruhigen. In Ihrer Apotheke gibt es verschiedene Medikamente, die bei Stimmbeschwerden für Entlastung sorgen – lassen Sie sich beraten.
Mentale Stärke ein wesentlicher Schlüsselfaktor für persönlichen Erfolg und Wohlbefinden, aber auch um das Leben selbst besser zu meistern.