Basierend auf unserem langjährigen wissenschaftlichen Netzwerk mit Universitäten und der Zusammenarbeit mit innovativen Unternehmen können wir viele Verbesserungen mit dem Ziel höchster zukünftiger Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Stimmproblemen erreichen. Unsere kollaborative Forschung konzentriert sich auf modernste Lasertechnologie und Stimmverbesserung bei Patienten mit einseitiger rezidivierender Nervenlähmung.
Durch aktive Forschung und state-of-art Lehrveranstaltungen besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), der Charité sowie weiteren namhaften Universitätskliniken weltweit. Dabei wird häufig Pionierarbeit geleistet, es werden neueste Operationsmethoden eingeführt und Spezialinstrumente entwickelt.
PIRL-Forschungsprojekt
Das Team des MEDICAL VOICE CENTER testet im Rahmen des PIRL-Forschungsprojekts den neuen Picosecond Infrared Laser auf seine Eignung in der Kehlkopfchirurgie. Besonders die vermutete narbenfreie Heilung von Schnittkanten wären ein Quantensprung bei Eingriffen an der zarten Schleimhaut der Stimmlippe. Unsere Forschergruppe war weltweit die Erste, die die Effekte des PIRL an Stimmlippengewebe untersuchte und auch publizierte (Gunnar-Rugheimer-Preis der PEVOC).
Weitere Forschungsprojekte
Als erste klinische Einrichtung verwendet die MEDICAL VOICE CENTER einen klinisch zugelassenen photoangiolytischen Laser auf einer blauen Wellenlänge (445nm). Hier war unsere klinische Gruppe weltweit ebenso die erste, die die sehr positiven Eigenschaften des Lasers auf internationalen Fachkongressen und Workshops vorgetragen hat. Die Ergebnisse erregten viel Aufsehen, weil damit zu rechnen ist, dass der blaue Laser den bisher gebrächlichen KTP-Laser ablösen könnte.
Der neue blaue Laser hat neben der Eigenschaft der Photoangiolyse auch sehr gute schneidende Eigenschaften, wofür bislang nur der routinemäßig verwendetete CO2 Laser eingesetzt werden konnte. Es wäre demzufolge ein blauer Laser, der die Eigenschaften zweier anderer Laser in einem Gerät vereint.
Das MEDICAL VOICE CENTER testet gemeinsam mit dem DESY und dem UKE den neuen Picosecond InfraRed Laser (PIRL) auf seine Eignung in der Kehlkopfchirurgie. Unsere Forschergruppe war weltweit die erste, die die Effekte des PIRL an Stimmlippengewebe untersuchte und auch publizierte (Gunnar-Rugheimer-Preis der PEVOC).
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Besonders die vermutete narbenfreie Heilung von Schnittkanten wären ein Quantensprung bei Eingriffen an der zarten Schleimhaut der Stimmlippe. In Kombination mit der Roboterchirurgie sollte die Chirurgie der Stimmlippen auf zellulärer Ebene noch leichter werden.
Das MEDICAL VOICE CENTER erforscht erstmals die Antwort der Stimmlippenadduktoren-Muskeln auf der erkrankten Seite von Patienten mit einseitiger Stimmlippenlähmung bei direkter elektrischer Stimulation des ipsilateralen N. laryngeus recurrens.
Der Zweck dieser klinischen Prüfung in Kooperation mit dem UKE und der Fa. Medel ist es zu untersuchen, ob bei direkter Stimulation des ipsilateralen N. laryngeus recurrens (RLN) eine Antwort der Stimmlippenadduktoren M. thyroarytaenideus (TA) und/oder M. cricoarytenoideus lateralis (LCA) auf der erkrankten Seite von Patienten mit unilateraler Stimmlippenlähmung (UVFP) zu beobachten ist, welche mit einer effektiven Medialisierung der erkrankten Stimmlippe korreliert. Die Bestimmung der Parameter zur elektrischen Stimulation des ipsilateralen RLN ist dabei von wesentlicher Bedeutung für spätere implantierbare Schrittmacher.
Seit Jahren gelingt es den Ärzten dem MEDICAL VOICE CENTER durch innovative klinische Technologien die 3-D PC-basierte Konstruktion von Thyreoplastik-Implantaten zu verbessern. Mit der präoperativen digitalen Volumen-Tomographie (DVT) kann bereits vor der Operation die ideale Implantatform für Patienten mit einseitger Rekurrensparese ermittelt werden.
Mit dem CAD (Computer aided design – CAD) wird die passgenaue Implantation im Rahmen der Thyreoplastikoperation ermöglicht. Der größte Vorteil dieser Methode ist es, selbst bei asymmetrischen oder fehlgeformten Kehlkopfknorpeln neben dem Stimmband auch den für die Stimmgebung wichtigen Processus vocalis millimetergenau in Medianstellung zu bringen.
In Kooperation mit der internationalen Firma Aprevent wird ein innovatives Implantat mit postoperativer Möglichkeit der Feinregulierung der Stimmgebung hergestellt – das VOIS Implant. Mit der Kombination von festem Titansockel und jederzeit variabel verformbarem Silikonballon kann nach einer Medialisierungs-Thyreoplastik selbst nach vielen Jahren eine klinische Nachanpassung durch Volumenänderung des Ballons erfolgen.
Durch die Vergrößerung oder Verkleinerung des Silikonballons durch perkutane Injektion von sterilem Wasser mit einer hauchdünnen Kanüle wird die Stimmgebung durch die mehr oder weniger erfolgte Medialisierung optimiert.
Das konzeptionell vereinfachende Modell der ‚Pin-up Glottoplasty’ besteht in der Stabilisierung der Stimmlippe durch einen verstärkenden Draht in Longitudinalrichtung innerhalb des Stimmbandes. Sowohl die Medialstellung wie auch die Lateralstellung kann damit über den Zugang über ein minimales Bohrloch anterior im Schildknorpel erreicht werden.
Die posteriore Fixierung liegt im Ringknorpel. Die Vereinfachung liegt vor allem in der geringen Invasivität im Vergleich zur Medialisierungs-Thyreoplastik bei einseitiger Parese bzw. Lateralisierungsglottoplastik bei beidseitiger Stimmlippenparese.
Eine weiche Geschmeidigkeit der Stimmlippe ist unverzichtbar für eine klare und laute Stimmgebung. Die Erforschung der Anisotropie der Stimmlippen-Schleimhaut mit der Erkenntnis der verschiedenen Weichheitsgrade bei Scherbelastung ist eine wichtige grundlage für die Phonochirurgie.
Die Kenntnis der Anisotropie ermöglicht es uns, die Schwingungseigenschaften der Stimmlippe beim Stimmeinsatz und bei den verschiedenen Behauchtheitsgraden zu determinieren. Im Mittelpunkt steht jetzt das Mapping des Übergangs von der Trachealschleimhaut zum Conus elasticus sowie weiterhin zum unteren Stimmlippenepithel.