Mutationsstimmstörung – Was ist das?
Der Stimmwechsel oder Stimmbruch (Fachbegriff: „Mutation“) ist eine normale Veränderung der Stimme von Jugendlichen während der Pubertät. Die hormonell gesteuerte Kehlkopfvergrößerung während des pubertären Wachstumsschubs führt bei Jungen zu einer Senkung der Sprechstimme um fast eine Oktave, bei Mädchen um etwa eine Terz. Während die Mädchen ihren Stimmwechsel meistens nicht bemerken, macht er sich bei Jungen oft durch einen vorübergehend heiseren und rauen Stimmklang bemerkbar sowie durch ein unwillkürliches Überschlagen und Umkippen der Stimme nach oben oder unten („Stimmbruch“). Die Symptome können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
Beschwerdebild Mutationsstimmstörung
Mit einer verstärkten Anspannung der Stimmlippen kann das Absenken der Sprechstimmlage unbewusst verhindert werden. Das Absenken der Sprechstimmlage kann entsprechend ganz fehlen oder im Vergleich zur normalen Stimmveränderung zu wenig ausgeprägt sein. Die Folge ist dann bei Männern eine ungewöhnlich hohe Stimme. In diesem Fall spricht man von einer Mutationsstimmstörung. Wenn die Stimme kindlich hoch bleibt, spricht man von einer „Mutationsfistelstimme“, bei einer mäßigen Erhöhung der Stimmlage von einer „larvierten Mutationsstimmstörung“. Die funktionelle Beibehaltung der kindlichen Stimmlage kann möglicherweise durch psychische Faktoren ausgelöst werden, wie z.B. durch eine verstärkte Bindung an die Eltern oder eine unbewusste Ablehnung des Erwachsenwerdens. Sie muss von organischen Stimmlippenveränderungen unterschieden werden, bei denen eine erhöhte Sprechstimmlage zu einer besser belastbaren Stimmgebung führt. Sehr selten führen hormonelle Störungen zu einem verminderten Kehlkopfwachstum mit einem dadurch bedingten Fehlen der Absenkung der Sprechstimmlage.