Musiklehrerin mit Stimmproblemen

Hämangiom auf der Stimmlippe

Ich bin Musiklehrerin und brauche sowohl meine Sing- als auch meine Sprechstimme zur Ausübung meines Berufes, den ich sehr liebe. Vor sechs Jahren entwickelte sich bei mir nach dreimaliger Stimmbandeinblutung ein Hämangiom auf der linken Stimmlippe, das operativ entfernt wurde. Nach der Operation war ich sehr unglücklich, da die Sing- und Sprechstimme stark beinträchtigt war und es lange dauerte, bis ich wieder einigermaßen einsatzfähig war. Ich spreche hier von mehreren Monaten. Es war auch immer ein kleiner Restbefund zu sehen, der mir blieb. Im Sommer 2021 bemerkte ich, dass meine Stimme wieder weniger belastbar wurde und ich schnell verschleimt war. Der Befund beim HNO war äußerst unerfreulich: Es war wieder ein Hämangiom auf der Stimmlippe zu sehen, an genau derselben Stelle wie vor 6 Jahren!
Jetzt war guter Rat teuer: eine erneute Einblutung wollte ich nicht riskieren, also musste ich etwas unternehmen. Vom Medical Voice Center hatte ich schon viel Gutes gehört und ich beschloss, mir dort Hilfe zu suchen. Und dann ging alles ganz schnell: Ich bekam einen Untersuchungstermin, zu dem gleich auch die Stimmtherapeutin Frau Jale Papila hinzugezogen wurde, die dort die Patienten, die Probleme mit der Singstimme haben, betreut.
Nach sehr gründlichen Untersuchungen eröffnete mir Professor Hess, dass er mir eine erneute OP empfehlen würde. Nach dem ersten Schrecken- ich wollte auf keinen Fall wieder so lange außer Gefecht sein- stimmte ich zu, nachdem mir versichert wurde, dass ich schon drei Wochen nach der OP zumindest wieder teilweise beginnen könne zu unterrichten und Frau Papila mir gezeigt hatte, wie der Stimmaufbau nach der OP vonstatten gehen würde. Bereits 3 Wochen später wurde ich ambulant operiert. Das verlief sehr entspannt. Nach kurzer Stimmruhe (Flüstern war sogar erlaubt) begann ich dann per Skype täglich mit Frau Papila zu arbeiten und tatsächlich entwickelte sich der Stimmaufbau wie gewünscht.
Mit einer zweiwöchigen Wiedereingliederung konte ich nach drei Wochen wieder beginnen zu unterrichten. Das war nicht immer einfach, denn ich arbeite an einer Brennpunktschule. Aber mit Hilfe eines kleinen Mikrofones konnte ich mich die erste Zeit noch stimmlich schonen. Zu der Zeit fand das Stimmcoaching dann schon wöchentlich statt, das unterstützte mich sehr gut in meinem Unterrichtsalltag.
Ich bin sehr froh, dass ich mich auf die  erneute Operation eingelassen habe und der Befund nachher sah auch wirklich sehr gut aus. Die intensive Betreuung von Frau Papila vor und nach der OP und bis zum heutigen Tag hat mir sowohl die Angst vor der OP genommen als auch nachher geholfen, schnell wieder fit zu werden. Es ist mir allerdings auch wichtig zu sagen, dass es ohne konsequentes Üben auf Patientenseite nicht geht. Es genügt nicht, sich “reparieren” zu lassen: Das Stimmtraining nach der OP ist unerlässlich. Der Erfolg stellt sich auch nach und nach ein, man braucht also wirklich viel Geduld.
Der Therapieansatz im Medical Voice Center ist vollkommen anders als ich ihn von meiner vorherigen OP kannte: Hier steht tatsächlich der ganze Mensch im Fokus und nicht nur das isolierte Krankheitsbild.
Ich bin dem ganzen Team dort sehr dankbar und hoffe, dass ich die kommenden Jahre nun sorgenfrei unterrichten kann.
Jetzt ist die OP 6 Monate her, vergangene Woche hatte ich  einen Auftritt als Sprecherin bei einem Kinderkonzert mit 500 Zuschauern und konnte das völlig entspannt genießen.
Wie herrlich!
Barbara Heni