Anamnese
Frau W., 36-jährige Grundschullehrerin, alleinerziehend, zwei Kinder, seit 10 Jahren im Schuldienst, leidet immer wieder unter Erkältungen mit Heiserkeit, Stimmanstrengung und Stimmermüdung. Nach einem längeren Unterrichtstag verspürt sie ein Brennen und ein Trockenheitsgefühl im Hals und muss sich häufig räuspern. Der Mund ist trocken, die Stimme gleicht einem tonlosen Quaken – ein Gefühl, als habe man stundenlang gegen einen startenden Düsenjet angebrüllt. dabei war es ein ganz normaler Tag. Dann würde sie am liebsten gar nicht mehr sprechen. Häufig flüstert sie zu Hause, um die Stimme zu schonen. An einem anstrengenden Tag bleibt ihre Stimme manchmal auch ganz weg. Mittlerweile hat sie Angst vor dauerhaftem Stimmversagen und Berufsunfähigkeit.
Befunde
Bei der Untersuchung ist ein angestrengter, resonanzarmer und gepresster Stimmklang zu hören und es sind deutliche Anspannungen der Halsmuskulatur sowie eine geringe Kieferöffnungsweite zu sehen. Mit der Videolaryngoskopie stellt sich ein unauffälliger Kehlkopfbefund dar ohne Anhalt für eine organische Veränderung. Bei der Beurteilung der Stimmlippenschwingungen mit der Stroboskopie zeigen sich verkürzte Amplituden und Randkantenverschiebungen.