(Hämorrhagischer Polyp, Stimmbandpolyp)
Stimmlippenpolyp – Was ist das?
Ein Stimmlippenpolyp (Stimmbandpolyp) ist eine lokalisierte Verdickung des Stimmlippenepithels und tritt manchmal nach starker Stimmbelastung auf, häufiger jedoch ohne erkennbare Ursache. Polypen an den Stimmlippen können unterschiedliche Formen haben und an verschiedenen Stellen der Stimmlippen lokalisiert sein. Stimmlippenpolypen treten meist in der Mitte des membranösen Teils der Stimmlippe und überwiegend bei Männern (Zhukhovitskaya et al. 2015) auf. Es kommt zu Heiserkeit und Räusperzwang. Die Stimme ist überwiegend rau, seltener behaucht und meist noch recht gut modulationsfähig. Bei Steigerung der Stimmstärke ist sogar ein normaler Stimmklang möglich. Bei hohen und leisen Tönen versagt die Stimme.
Zu Beschwerden kommt es, wenn der Polyp den Schluss zwischen den Stimmlippen und damit auch den Schwingungsablauf behindert. Häufig kommt es im Verlauf zur rezidivierenden Einblutung in das veränderte Gewebe und dadurch zu einer Vergrößerung des Polypen. Größere Befunde bilden sich in der Regel nicht von selbst zurück. Eine Spontanheilung durch Abfallen des Polypen ist theoretisch möglich aber sehr selten.
Die Veränderung ist harmlos, aber bei Störung der Stimme und entsprechendem Leidensdruck ist eine operative Behandlung zu empfehlen. Je nach Befund kann die operative Abtragung in Vollnarkose oder in örtlicher Betäubung erfolgen. Der Versuch einer Stimmtherapie ist nur bei sehr kleinen, ödematösen Polypen zu empfehlen.
Fallbeispiel
Der Stimmlippenpolyp
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